Kneippverein Passau und Umgebung e.V.
Kneippverein Passau und Umgebung e.V.

 

 

Kneipp-Gesundheitsvisite April 2025

Der Frühling ist da – die Pollen leider auch
Wie Kneipp-Anwendungen in der Allergiesaison helfen können

 

Die Natur erwacht zum Leben: Bäume erblühen, und farbenfrohe Frühlingsblumen tauchen die Landschaft in ein prachtvolles Blütenmeer. Doch nicht alle können diese Jahreszeit unbeschwert genießen, denn mit der intensiven Frühjahrsblüte beginnt auch die Allergiesaison. Laut Robert-Koch-Institut leidet fast ein Drittel der Deutschen an einer Allergie – einer Überreaktion des Immunsystems. Dabei betrifft dies nicht nur den weit verbreiteten Heuschnupfen, sondern auch Erkrankungen wie Neurodermitis (atopische Dermatitis). Frühblühende Baumarten setzen Pollen frei, die als sogenannte Provokationsfaktoren für Neurodermitis gelten. Nach Angaben der Deutschen Haut- und Allergiehilfe reagieren etwa 70 bis 80 Prozent der Betroffenen empfindlich auf Umweltallergene wie Pollen, was häufig Ekzem-Schübe auslöst. Überraschenderweise gelangen die Pollen nicht nur über die Atemwege in den Körper, sondern auch über die Haut. Da die Hautbarriere von Neurodermitis-Patienten ohnehin durchlässiger ist, können Pollen leichter eindringen und allergische Reaktionen hervorrufen.

 

„Im Frühjahr sendet der Schöpfer die Sonne näher.
Die geschmolzenen Schneeflocken werden zum fruchtbaren Regen.
Die kalten Winde werden umgewandelt in milde.
So steht die Natur im Frühlinge auf.“

Sebastian Kneipp

 

Viele Menschen leiden im April unter Pollenallergien. Welche Kneipp-Anwendungen empfehlen Sie zur Linderung der Symptome?
Kneipp-Anwendungen können das Immunsystem stärken und somit die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen. Regelmäßige Wasseranwendungen wie Gesichtsgüsse oder ansteigende Armbäder können helfen, die Schleimhäute zu beruhigen und die Atemwege zu befreien. Zusätzlich kann die Inhalation von Kräuterdämpfen, beispielsweise mit Kamille oder Thymian, lindernd wirken. Auch das Tautreten, also das Barfußlaufen auf taunassem Gras am frühen Morgen, kann eine geeignete Anwendung sein.  Wichtig ist, diese Anwendungen regelmäßig und präventiv durchzuführen, um den Körper optimal auf die Pollensaison vorzubereiten. ​


Das klingt spannend. Gibt es noch weitere geeignete Kneipp-Anwendungen?

Der April ist ideal, um mit sanften Anwendungen wie dem Luftbad zu beginnen. Dabei bewegt man sich morgens nach dem Aufstehen für einige Minuten unbekleidet im gut gelüfteten Raum oder bei geöffnetem Fenster. Dies verbessert die allgemeine Immunitätslage, wirkt entspannend und harmonisierend. Wichtig ist, dabei Auskühlung zu vermeiden und sich anschließend gut zu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

erwärmen. Eine weitere Kneippsche Anwendung ist das Augenbad – ein Wundermittel für die Augen und die Abwehrkräfte der oberen Atemwege, also für den Stirn-Nasen-Nebenhöhlenbereich. Und in der Tat eine relativ unbekannte Kneipp-Anwendung.

 

Was brauche ich für ein Augenbad nach Kneipp? Und wie wird es durchgeführt?

Man benötigt dazu eine Schüssel mit frischem Wasser (16 bis 18 Grad). Mit möglichst geöffneten Augen taucht man ins Wasser ein und öffnet und schließt die Augenlider mehrfach unter Wasser. Danach folgt ein kurzes Augenrollen (etwa 10 bis 20 Sekunden). Währenddessen kann man auch ins Wasser ausatmen. Anschließend richtet man sich wieder auf, streift das übrige Wasser vom Gesicht ab und blinzelt noch zwei bis dreimal mit den Augenlidern. Das wirkt wie ein Scheibenwischer. Anfangs können die Augen kurz brennen, das bessert sich aber nach dem zweiten und dritten Mal. Wer möchte, kann danach nochmals eintauchen. Das Augenbad kann übrigens täglich gemacht werden. Sebastian Kneipp sagte über diese Anwendung: „Diese Augenbäder sind so schuldlos, dass sie bei Augengebrechen aller Art gebraucht werden können!“ In diesen Tagen sind sie eine Wohltat bei überanstrengten, müden, trockenen und tränenden Augen. Außerdem reinigt und stärkt es die Augen und die oberen Atemwege. Besonders hilfreich ist das Augenbad für Allergiker, die in der Heuschnupfenzeit unter juckenden, brennenden und empfindlichen Augen leiden. Vorsicht ist geboten beim Grünen Star (Glaukom).

 

Was ist mit den anderen Kneippschen Elementen? Zum Beispiel die Ernährung oder Heilpflanzen?

Besonders die Ernährungstherapie kann sowohl bei Heuschnupfen als auch bei Neurodermitis eine entscheidende Rolle spielen, da sie direkt auf den Darm – ein zentrales Organ des Immunsystems – einwirkt. Schon Sebastian Kneipp betonte die Bedeutung einer ganzheitlichen Behandlung: „Um hier eine Heilung zu erzielen, darf nicht bloß der Körperteil, an welchem sich der Ausschlag zeigt, in Behandlung genommen werden, sondern man muss in erster Linie auf den ganzen Körper einwirken. Es muss also der Krankheitsstoff im ganzen Leibe aufgelöst und ausgeleitet werden. Dieses geschieht hauptsächlich auch dadurch, dass eine gute Nahrung auch besseres Blut bringt. Durch die Anwendungen mit Wasser tritt ein rascherer Stoffwechsel ein, und so verbessert sich der ganze Zustand.“ Für eine leichte Beruhigung des zentralen Nervensystems können abends Tees mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Johanniskraut sorgen. Bei akutem Juckreiz kann übrigens auch ein Breiumschlag mit Heilerde hilfreich sein (auf die Haut auftragen und trocknen lassen, bevor er abgepeelt oder abgeduscht wird). Anschließend ist eine Rückfettung der ausgetrockneten Haut insbesondere mit Nachtkerzenöl sinnvoll. Eine lindernde Wirkung wird auch in Form von Wickeln mit Quark (Quarkauflage), Kleie oder Molke erzielt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Viele Menschen leiden im Frühjahr unter Müdigkeit. Gibt es spezielle Anwendungen nach Kneipp, die bei Frühjahrsmüdigkeit helfen können?

Bei Frühjahrsmüdigkeit können ansteigende Armbäder oder Wechselarmbäder belebend wirken und den Kreislauf anregen. Auch Trockenbürsten am Morgen fördern die Durchblutung und kann helfen, den Körper zu aktivieren. Zusätzlich empfehlen wir eine ausgewogene Ernährung mit frischen, saisonalen Lebensmitteln sowie ausreichend Schlaf, um dem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen.

 

 

 

Wichtiger Hinweis: Kneipp-Anwendungen in jedem Fall nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.

Kneipp-Gesundheitsvisite März 2025

Kneippen hilft bei… Durchblutungsstörungen
 

Durchblutungsstörungen sind ein weit verbreitetes Problem, das sich häufig durch kalte Hände und Füße äußert. Während sie im Gegensatz zur arteriellen Verschlusskrankheit (AVK) meist keinen eigenständigen Krankheitswert besitzen, können sie auf ernsthaftere Erkrankungen hinweisen. Eine schlechte Durchblutung beeinträchtigt das Wohlbefinden und kann langfristig die Funktion innerer Organe beeinflussen. Besonders kalte Füße stehen in Wechselwirkung mit Blase, Niere und Darm, aber auch mit den Atmungsorganen. Kneipp-Anwendungen können hier auf natürliche Weise helfen, die Durchblutung zu fördern und das Immunsystem zu stärken.

 

Wasser – Das zentrale Element für eine bessere Durchblutung

Die Hydrotherapie nach Sebastian Kneipp ist eine der wirksamsten Methoden zur Verbesserung der Durchblutung. Wasseranwendungen wie Fußbäder, Wechselduschen, Armbäder oder Güsse regen den Kreislauf an, fördern die Gefäßgesundheit und unterstützen den Wärmehaushalt des Körpers. Sebastian Kneipp betonte bereits:

 

Wem also an seiner Gesundheit liegt, wer sein Leben liebhat und lang leben will, der muss sorgen, dass er recht geregelten, gleichmäßigen Blutlauf habe.“

 

Besonders wirkungsvoll sind Wechselbäder, bei denen die Füße oder Arme zunächst in warmes und dann in kaltes Wasser getaucht werden. Der Temperaturreiz trainiert die Gefäße, verbessert ihre Anpassungsfähigkeit und stärkt die Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize. Kalte Güsse, insbesondere an Beinen und Armen, wirken durchblutungsfördernd und anregend, während warme Bäder beruhigend und entspannend wirken.

 

Zusätzlich sind ansteigende Fußbäder eine bewährte Methode zur Verbesserung der Durchblutung. Dabei beginnt man mit lauwarmem Wasser und erhöht schrittweise die Temperatur auf etwa 40°C. Diese Anwendung regt die Blutzirkulation an und entspannt gleichzeitig. Trockenbürstenmassagen mit Naturborsten stimulieren die Hautdurchblutung und verbessern den Lymphfluss.

 

Wechselduschen, beginnend mit warmem Wasser und abschließend mit kaltem, helfen, die Gefäße elastisch zu halten. Auch das Wassertreten, bei dem man in kaltem Wasser auf der Stelle tritt, stärkt den Kreislauf und aktiviert die Venenpumpe. Bei bestimmten gesundheitlichen Bedingungen, wie stark ausgeprägten Krampfadern, Thrombosen oder akuten Entzündungen, sollte von einigen Anwendungen abgesehen werden. Es ist daher ratsam, vor Beginn der Anwendungen Rücksprache mit einem Arzt oder Therapeuten zu halten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bewegung – Aktivierung der Gefäße

Neben der Hydrotherapie spielt Bewegung eine entscheidende Rolle für die Durchblutung. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert den Blutfluss und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Besonders geeignet sind gemäßigte Sportarten wie Spazierengehen, Radfahren oder Aquagymnastik. Auch Barfußgehen auf verschiedenen Untergründen regt die Fußreflexzonen an und verbessert die Durchblutung der unteren Extremitäten.

 

Ernährung – Die richtigen Nährstoffe

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Gefäßgesundheit und verbessert die Fließeigenschaften des Blutes. Empfehlenswert sind vitamin- und mineralstoffreiche Lebensmittel wie frisches Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinsamen wirken gefäßschützend. Heilfasten kann zudem eine sinnvolle Maßnahme sein, um den Stoffwechsel zu entlasten und die Blutzirkulation zu fördern.

 

Heilpflanzen – Natürliche Unterstützung

In der Phytotherapie gibt es zahlreiche Heilpflanzen, die sich positiv auf die Durchblutung auswirken. Rosskastanie stärkt die Venen, Ginkgo verbessert die Mikrozirkulation und Weißdorn unterstützt das Herz-Kreislauf-System. Ingwer und Cayennepfeffer wirken durchblutungsfördernd und können in Tees oder als Gewürz in Speisen integriert werden.

 

Lebensordnung – Weniger Stress, bessere Durchblutung

Stress und psychische Belastungen beeinflussen die Gefäße negativ und können zu Durchblutungsstörungen beitragen. (Entspannungs-)techniken wie Autogenes Training, Atemübungen, Yoga oder Qigong helfen, den Körper und Geist in Balance zu bringen. Regelmäßige Pausen im Alltag und ausreichend Schlaf unterstützen zudem eine gesunde Blutzirkulation.

 

Fazit

Durch die Kombination aller fünf Kneipp-Elemente – Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Lebensordnung – lassen sich Durchblutungsstörungen auf natürliche Weise lindern. Besonders die Hydrotherapie spielt eine zentrale Rolle und kann durch einfache Anwendungen wie Wechselduschen, Fußbäder oder Wassertreten effektiv zur Förderung der Durchblutung beitragen. Wer regelmäßig Kneippsche Anwendungen in seinen Alltag integriert, kann nicht nur kalten Händen und Füßen entgegenwirken, sondern auch langfristig seine Gefäßgesundheit und sein Wohlbefinden verbessern.

 

 


Wichtiger Hinweis: Kneipp-Anwendungen in jedem Fall nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Dieser Beitrag erscheint im Kneipp-Journal März/April 2025.

 

 Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung ; Kneipp Verein Passau 08506/923502 

 

neues SA Programm für 2025  

SKA_Programm_2025_web__2_.pdf
PDF-Dokument [7.1 MB]

Neuwahl der Vorstandschaft 15.11.2023

v.l  Ingrid Reinike Beirätin; Silvia Durchholz Schriftführerin; Klaus Hutflesz 1. Vorsitzender; Renate Wimmer Beirätin; Sabine Schiffl 2. Vorsitzende 

(Nicht auf den Bild ) Olbricht-Sauer Renate  und Franz Voggenreiter Kassenprüfer )

ericht PNP vom 15.05.2023 

 

Programm

 

 

Programm

 

für 2025 

Kräuterspaziergänge bei der Reha Klinik in Passau-Kohlbruck, mit Renate Wimmer, 

 neue Termine 2025 auf unserer Seite " Aktionen "

 

 

 

Denkpfad-Gedächtnistraining

mit Silvia Durchholz, jeden Mittwoch 10.15 bis 11.15 Uhr  ( neu ) Haus der Generationen (Passau), Einstieg nach Anmeldung unter 0851-55873 jederzeit möglich

Gebühr 7€, Mitglieder 6 €

 

 

Wassertreten in Bad Höhenstadt jederzeit frei zugänglich.

Infos bei Klaus Hutflesz: 08506—923 502

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herzlich willkommen beim Kneipp- Verein Passau und Umgebung e.V.

 

Unser Ziel sind gesunde Menschen!

 

Das technische Zeitalter hat uns der Natur entfremdet und hat viele Zivilisationskrankheiten gebracht.

 

Wir können sie nur zurückdrängen, wenn wir unsere Lebensordnung überdenken, uns richtig ernähren, die Umwelt vor Vergiftung schützen, unsere körpereigenen Abwehrkräfte steigern und uns mehr bewegen als wir es gewöhnlich heute noch tun.

 

Dafür arbeiten und treten wir ein! Der Kneipp-Bund vereint über 660 Ortsvereine mit mehr als 160.000 Mitgliedern. Die Vereine sind gemeinnützig und förderungswürdig, überparteilich und konfessionell nicht gebunden. "Kneipp" ist die größte Gesundheitsorganisation in der Bundesrepublik Deutschland.

 



Unser Verein bietet für Groß und Klein, Jung und Alt ein breitgefächertes Angebot. Dank unserer verschiedenen Aktionen ist garantiert für jeden das Richtige dabei.

 

Kneipp ist aktueller denn je!

"Kneippen" auch Sie Ihre Gesundheit, für Ihren Körper und für Ihre Seele.

Foto: Klaus Hutflesz

 

"Das Wasser ist nicht bös, es ist ein liebliches,

ein freundliches Mittel der Besserung und Heilung"

Unsere Kneipp Anlage in Bad Höhenstadt jetzt auch in der Kneipp App

Kneipp-Tipp für daheim: Guten-Morgen-Küchengymnastik

Noch müde? Diesmal haben wir einen schönen Wachmacher-Tipp, der morgens schon vor dem ersten Kaffee fit macht. Waltraud Riemann (Gesundheitspädagogin) zeigt ein „Workout“ der besonderen Art: Die Guten-Morgen-         Küchengymnastik, mit der man morgens gleich den Kreislauf anregen kann. Dazu benötigt man nur eine Küchenrolle und eventuell Musik für die gute Laune.

  • Wir nehmen die Küchenrolle in die Hand. Ein kräftiger Armschwung mobilisiert die Schultern, der lockere Stand mit Nachgeben in den Knien die Gelenke, ein Werfen und Fangen der Rolle fordert ein wenig die Reaktion und Koordination.
  • Nun lehnen wir uns leicht gegen einen Küchenschrank und legen die Küchenrolle an den oberen Rücken. Mit dem Hochrutschen an einer glatten Fläche kommt man in die Streckung, was für die obere Rücken- bzw. Brustmuskulatur eine Herausforderung ist. Die Rolle im Bereich der Lendenwirbelsäule würde ein eventuelles Hohlkreuz unterstützen. Deshalb sollte man bei der Übung die gesamte Wirbelsäule in die Aufrichtung bringen und in eine 90 Grad Sitzposition kommen. Durch das Auf und Ab wird die Oberschenkelmuskulatur gebraucht, die ja für das Aufstehen aus Stuhl oder Sessel sowie für das Treppensteigen enorm wichtig ist. Dabei unbedingt Knie über die parallel gestellten Füße bringen.
  • Im Einbeinstand auf der Rolle trainieren wir das Gleichgewicht in Wechsel rechts und links. Bei gleichzeitigem Armschwung werden Oberkörper und Arme mit einbezogen und erleichtern die Koordination.

Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.

 

Bild: Kneipp Bund

Tipp 4: Wassertreten – So trainiert man das Immunsystem in nur einer Minute täglich

„Abhärtung ist der beste Schutz, wie sie auch das beste Heilmittel ist." Das wusste bereits Sebastian Kneipp und ist damit gerade in diesen Zeiten besonders aktuell. Denn täglich melden Mediziner, wie wichtig gerade jetzt ein gut funktionierendes Immunsystem ist.
Die Kneippwasserheilkunde bietet uns unzählige Möglichkeiten – gerade mit den Kaltreizen. Aber auch hier sollten wir langsam anfangen zu trainieren und darauf achten, dass die Füße vorher schön warm sind. Doch es lohnt sich, denn Erfahrungswerte zeigen, dass sich Personen durch tägliches Wassertreten weniger anfällig für die typischen Erkältungskrankheiten in der Winterzeit fühlten.
Wenig bekannt ist, dass gerade die Wärmeregulation im Körper dafür verantwortlich ist, dass nach einem Kaltreiz das Thermoregulationssystem des Körpers aktiviert wird und damit alle Organfunktionen angeschoben werden. Das sorgt für eine vermehrte Durchblutung. Da das Blut bekanntlich Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone, Enzyme, Wärme und vor allem die Antikörper transportiert, aber auch alle Giftstoffe abtransportiert ist, ist verständlich, dass Kaltreize ein optimales Training für das Immunsystem sind: Zu Hause Wassertreten – und das täglich ist also das Geheimnis! Dafür braucht man übrigens keine eigene Kneippanlage im Garten. Für den Hausgebrauch leistet auch ein Eimer, der mit kaltem Wasser bis etwa eine Handbreit unter das Knie gefüllt ist.
Zusätzlich wirkt das Wassertreten entstauend und kräftigend auf die Venen und fördert den venösen Rückfluss. Außerdem zeigt es Wirkung bei Kopfschmerzen und kann Wetterfühligkeit mildern. Vorsicht ist geboten bei Harnwegsinfekten sowie Blasen- oder Nierenkrankheiten.

 

Bild Klaus Hutflesz

Kneipp-Tipp für daheim: Der kalte Halswickel – bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen  

 

Der kalte Halswickel ist besonders in der Erkältungszeit ein bewährtes Hausmittel. Er besteht – wie jeder Kneippsche Wickel – aus einem Innentuch aus Leinen, einem Zwischentuch aus Baumwolle (dies sollte etwas länger sein als die anderen Tücher) und einem Außentuch aus Wolle, Frottee oder Flanell, an dem sich meist zwei Bänder zum leichteren Fixieren befinden. Der kalte Halswickel wirkt wärmeentziehend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend und wird angewandt bei akuter Halsentzündung, leichter Schilddrüsenüberfunktion sowie Entzündungen im Nasen-Rachenraum.
Vorsicht ist geboten bei aufkommenden Erkältungskrankheiten und ansteigendem Fieber. Sollte der Schmerz während der Behandlung zunehmen, sollte man die Behandlung sofort beenden.

Und so wird´s gemacht:
Das Leintuch wird in kaltes Wasser getaucht (Temperatur je nach Verträglichkeit), leicht ausgewrungen, an einer Seite eingeschlagen und möglichst ohne störende Falten um den Hals gelegt. Die abschwellende und entzündungshemmende Wirkung verstärkt der Zusatz von Quark. Dieser kann direkt nach dem Auswringen in einer Schicht von etwa einem halben Zentimeter auf das Leintuch gegeben werden. Zum Schutz des Wolltuchs sollte man darüber eine dünne Schicht Mull geben, damit es nicht verfilzt. Darüber wird zunächst das Zwischentuch und schließlich das Außentuch gewickelt und befestigt (bei einem Wickel mit den Bändern des Außentuchs durch eine Schleife). Nutzt man für den Wickel Tücher, ist es auch möglich zum Fixieren ein Eckchen nach innen einzuschlagen. Damit der kalte Halswickel gut wirken kann, ist Bettruhe angesagt. Bei akuten Beschwerden sollte man den Wickel so lange am Hals belassen, bis er nicht mehr als kalt empfunden wird.

Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.alswickel
 

Bild: Kneipp Bund
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