Kneipp-Gesundheitsvisite Dezember 2024
Wir befinden uns mitten in der
Adventszeit und ich bin neugierig, wie die Kneippsche Lebensordnung uns in dieser besonderen Zeit unterstützen kann. Welche Empfehlungen haben Sie?
Die Adventszeit ist oft mit Hektik und Stress verbunden – man möchte vieles gleichzeitig
erledigen, Geschenke besorgen und Festvorbereitungen treffen. In solchen Situationen hilft das Kneippsche Element „Lebensordnung“ besonders gut, denn sie verhilft zu einem ausgewogenen Leben in
Harmonie mit der Natur. Sebastian Kneipp betonte stets, wie wichtig es ist, die Balance zu wahren. In der Adventszeit empfehlen wir deshalb, sich bewusst regelmäßige Momente der Ruhe zu gönnen, zum
Beispiel einen Spaziergang in der Natur, oder einfache Atemübungen. Es geht darum, sich immer wieder bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen.
Eine beliebte Kneipp-Anwendung ist das „Schneetreten“. Können Sie erklären, was es
damit auf sich hat und wie es uns in der kalten Jahreszeit helfen kann?
Schneetreten ist ein äußerst wirksames und beliebtes Mittel zur Stärkung der Abwehrkräfte
und wirkt bei regelmäßiger Anwendung sehr nachhaltig – gegen Abgeschlagenheit, Müdigkeit und in manchen Fällen chronischen Kopfschmerzen, und natürlich auch bei Infektanfälligkeit. Alles, was Sie
dafür tun müssen, ist, barfuß eine kurze Zeit durch ihn hindurchzustapfen, bis die Füße kribbeln. Es fühlt sich erfrischend und anregend an, hinterher sind die Füße schön warm. Daher eignet sich
Schneetreten auch gut zum Einschlafen – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen. Ideal ist frisch gefallener, weicher Schnee. Wichtig ist das richtige Vorgehen: Bevor Sie anfangen, müssen Sie
schön durchwärmt sein. Legen Sie ein Frotteehandtuch und warme Socken bereit. Laufen Sie nun so lange barfuß durch den Schnee, bis das Kribbeln beginnt, unangenehm zu werden – maximal 30 Sekunden
reichen in der Regel. Sorgen Sie anschließend sofort für Erwärmung und streifen Wollstocken über die getrockneten Füße, dann rasch weiterbewegen oder ins warme Bett legen. Die Wieder-Erwärmung und
das Wärmegefühl vor Beginn dieser Anwendung sind wirklich wichtig! Kneipp sagte: „Nur muss hier gesagt werden, dass man nur im frisch gefallenen Schnee oder in einem solchen Schnee gehen darf, der
noch keine große Kälte durchgemacht hat.“
In der Adventszeit haben viele Menschen das Bedürfnis, es sich zuhause gemütlich zu machen. Aromatherapie liegt im Trend. Was halten Sie
als Kneipp-Experte davon?
Aromatherapie passt wunderbar zu den
Prinzipien Kneipps. Kneipp hat schon im 19. Jahrhundert die heilende Kraft von Pflanzen und Kräutern geschätzt. Ätherische Öle, wie sie in der Aromatherapie verwendet werden, können das Wohlbefinden
stärken, Stress abbauen und die Sinne beruhigen. Gerade in der Adventszeit empfehle ich Düfte wie Zimt, Orange oder Nelke, die nicht nur wohltuend sind, sondern auch an Weihnachten erinnern. Wichtig
ist, dass man hochwertige, naturreine ätherische Öle verwendet.
Welche Gewürze der Weihnachtszeit halten Sie aus gesundheitlicher Sicht für besonders
empfehlenswert?
Da gibt es einige! Besonders hervorheben möchte ich Zimt, der eine entzündungshemmende
Wirkung hat und die Verdauung unterstützen kann. Man sollte lediglich beachten, dass Zimt Cumarin enthält, eine natürlich vorkommende Substanz, die in höheren Mengen die Leber belasten kann.
Besonders der häufig verwendete Cassia-Zimt enthält deutlich mehr Cumarin als der hochwertigere Ceylon-Zimt. Auch Nelken wirken antibakteriell und sind ein hervorragendes Mittel gegen
Magenbeschwerden. Ingwer ist ebenfalls ein tolles Wintergewürz – er wärmt von innen und stärkt das Immunsystem. Ein Tee mit diesen Gewürzen kann in der kalten Jahreszeit wahre Wunder
wirken.
Welche Kneipp-Anwendung, neben dem Schneetreten, eignet sich in der
Winterzeit?
Eine tolle Kneipp-Anwendung für die Winterzeit ist das Wechselfußbad. Es ist eine besonders
einfache und effektive Methode, um das Immunsystem zu stärken, die Durchblutung anzuregen und kalten Füßen vorzubeugen. Das Wechselfußbad besteht aus zwei Schritten:
Warmbad: Die Füße werden zuerst in warmes
Wasser (ca. 38 bis 40 °C) getaucht, für etwa 5 bis 10 Minuten. Das entspannt und fördert die Durchblutung.
Kaltbad: Danach werden die Füße kurz, für etwa 10 bis 20 Sekunden, in kaltes Wasser (ca. 10 bis 15 °C) getaucht. Der Kältereiz ist wichtig, um die Blutgefäße zu trainieren.
Dieser Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser kann 2 bis 3 Mal wiederholt werden. Man beendet die Anwendung immer mit kaltem Wasser, um den Kreislauf anzuregen. Das Wechselfußbad bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, die es gerade in der kalten Jahreszeit besonders wertvoll machen. Durch die wechselnden Temperaturen wird das Immunsystem trainiert, was dazu beiträgt, Erkältungen und grippalen Infekten vorzubeugen. Zudem regt das Wechselfußbad die Blutzirkulation an, was speziell bei kalten Füßen hilfreich ist und für angenehme Wärme sorgt. Die wohltuende Wirkung des warmen Wassers entspannt die Muskeln und lindert Verspannungen, die durch niedrige Temperaturen entstehen können. Darüber hinaus hat der Wechsel zwischen warm und kalt einen beruhigenden Effekt auf das Nervensystem, wodurch Stress reduziert und ein Zustand der inneren Ruhe gefördert wird.
Mehr Infos unter www.kneippvisite.de
neues SA Programm für 2025
Neuwahl der Vorstandschaft 15.11.2023
v.l Ingrid Reinike Beirätin; Silvia Durchholz Schriftführerin; Klaus Hutflesz 1. Vorsitzender; Renate Wimmer Beirätin; Sabine Schiffl 2. Vorsitzende
(Nicht auf den Bild ) Olbricht-Sauer Renate und Franz Voggenreiter Kassenprüfer )
ericht PNP vom 15.05.2023
für 2024
Kräuterspaziergänge bei der Reha Klinik in Passau-Kohlbruck, mit Renate Wimmer,
neue Termine 2024 auf unserer Seite " Aktionen "
Denkpfad-Gedächtnistraining
mit Silvia Durchholz, jeden Mittwoch 10.15 bis 11.15 Uhr ( neu ) Haus der Generationen (Passau), Einstieg nach Anmeldung unter 0851-55873 jederzeit möglich
Gebühr 7€, Mitglieder 6 €
Wassertreten in Bad Höhenstadt jederzeit frei zugänglich.
Infos bei Klaus Hutflesz: 08506—923 502
Unser Ziel sind gesunde Menschen!
Das technische Zeitalter hat uns der Natur entfremdet und hat viele Zivilisationskrankheiten gebracht.
Wir können sie nur zurückdrängen, wenn wir unsere Lebensordnung überdenken, uns richtig ernähren, die Umwelt vor Vergiftung schützen, unsere körpereigenen Abwehrkräfte steigern und uns mehr bewegen als wir es gewöhnlich heute noch tun.
Dafür arbeiten und treten wir ein! Der Kneipp-Bund vereint über 660 Ortsvereine mit mehr als 160.000 Mitgliedern. Die Vereine sind gemeinnützig und förderungswürdig, überparteilich und konfessionell nicht gebunden. "Kneipp" ist die größte Gesundheitsorganisation in der Bundesrepublik Deutschland.
Unser Verein bietet für Groß und Klein, Jung und Alt ein breitgefächertes Angebot. Dank unserer verschiedenen Aktionen ist garantiert für jeden das Richtige dabei.
Kneipp ist aktueller denn je!
"Kneippen" auch Sie Ihre Gesundheit, für Ihren Körper und für Ihre Seele.
"Das Wasser ist nicht bös, es ist ein liebliches,
ein freundliches Mittel der Besserung und Heilung"
Kneipp-Tipp für daheim: Warmes Fußbad
Es muss nicht immer kaltes Wasser sein! Diesmal zeigen wir eine Kneippsche Anwendung mit warmem Wasser: Das warme Fußbad. Es ist eine gute Einschlafhilfe, stärkt die Abwehrkräfte und harmonisiert die Körperfunktionen im Bauch.
Und so wird´s gemacht:
Man stellt eine Fußbadewanne in die Badewanne oder in die Dusche mit einem Hocker davor und lässt 36 - 39 Grad warmes Wasser einlaufen. Nun bleibt man maximal 20 Minuten mit beiden Füßen im warmen
Wasser. Im Anschluss kurz mit kaltem Wasser knieabwärts abgießen. Bei Venenproblemen (Krampfadern) sollte die Fußbadewanne nur bis zum Knöchel gefüllt werden.
Das warme Fußbad ist ideal für alle, die oft kalte Füße und Hände haben und kann auch bei chronischen Infekten der oberen Atemwege Besserung bringen.
Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.
Kneipp-Tipp für daheim: Guten-Morgen-Küchengymnastik
Noch müde? Diesmal haben wir einen schönen Wachmacher-Tipp, der morgens schon vor dem ersten Kaffee fit macht. Waltraud Riemann
(Gesundheitspädagogin) zeigt ein „Workout“ der besonderen Art: Die Guten-Morgen- Küchengymnastik, mit der man morgens gleich den Kreislauf anregen kann. Dazu benötigt
man nur eine Küchenrolle und eventuell Musik für die gute Laune.
Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.
Tipp 3: Trockenbürsten – Sanfte Abhärtung
Das Trockenbürsten eignet sich nicht nur zur Abhärtung gegenüber Erkältungen, es bietet zugleich „Streicheleinheiten“ für die Haut. Denn ruhiges und sanftes Massieren bewirkt auch Entspannung und Wohlbefinden für Geist und Seele.
Dazu benötigt man eine Bürste mit Naturborsten, die nicht zu weich und nicht zu hart sind. Wer keine Bürste zur Verfügung hat, kann als Ersatz einen rauen Waschlappen nehmen, der nicht im
Wäschetrockner getrocknet wurde. Im Gegensatz zu Kneippschen Wasseranwendungen wirkt eine solche „trockene“ Anwendung nicht durch einen thermischen, sondern durch einen mechanischen Reiz auf die Haut
und ist dadurch deutlich milder, aber nicht weniger wirksam.
Das Trockenbürsten sollte am Morgen in einem gut gelüfteten Raum, am besten am offenen Fenster ausgeführt werden. Wir beginnen an der Außenseite des rechten Fußes und streichen mit Längsstrichen
Richtung Rumpf. Den Druck bei herzwärts geführten Strichen leicht verstärken und ohne Druck wieder zurückführen. Weiter geht es mit der Innenseite des rechten Fußes. Von dort aus bearbeiten wir die
Haut wie beim anderen Bein nach oben. Oberschenkel und Po mit kreisenden Bewegungen der Bürste massieren. In gleicher Weise wird das linke Bein ausgestrichen.
Auch bei den Armen beginnen wir wieder mit der rechten Seite. Vom Handrücken über die Außenseite bis hinauf zur Schulter und danach streichen wir die Arminnenseite mit der Trockenbürste aus. Wechsel zum linken Arm.
Zum Abschluss bearbeiten wir den Bauch- und Brustbereich kreisförmig.
Trockenbürsten kann vielfältige positive Wirkungen auslösen. Sichtbar wird sofort die bessere Durchblutung der Haut. Die Haut wird schön rosig, warm und geschmeidig. Neben der Anregung des Herz-Kreislauf-Systems und des Hautstoffwechsels sowie einer Regulation des Blutdrucks, wirkt diese Anwendung venenstärkend, abhärtend, sowie psychisch und körperlich aktivierend. Bei Hautverletzungen und entzündlichen Hauterkrankungen bitte nicht anwenden.
Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.
Tipp 4: Wassertreten – So trainiert man das Immunsystem in nur einer Minute täglich
„Abhärtung ist der beste Schutz, wie sie auch das beste Heilmittel ist." Das wusste bereits Sebastian Kneipp und ist damit gerade in diesen Zeiten besonders aktuell. Denn täglich melden Mediziner,
wie wichtig gerade jetzt ein gut funktionierendes Immunsystem ist.
Die Kneippwasserheilkunde bietet uns unzählige Möglichkeiten – gerade mit den Kaltreizen. Aber auch hier sollten wir langsam anfangen zu trainieren und darauf achten, dass die Füße vorher schön warm
sind. Doch es lohnt sich, denn Erfahrungswerte zeigen, dass sich Personen durch tägliches Wassertreten weniger anfällig für die typischen Erkältungskrankheiten in der Winterzeit fühlten.
Wenig bekannt ist, dass gerade die Wärmeregulation im Körper dafür verantwortlich ist, dass nach einem Kaltreiz das Thermoregulationssystem des Körpers aktiviert wird und damit alle Organfunktionen
angeschoben werden. Das sorgt für eine vermehrte Durchblutung. Da das Blut bekanntlich Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone, Enzyme, Wärme und vor allem die Antikörper transportiert, aber auch alle
Giftstoffe abtransportiert ist, ist verständlich, dass Kaltreize ein optimales Training für das Immunsystem sind: Zu Hause Wassertreten – und das täglich ist also das Geheimnis! Dafür braucht man
übrigens keine eigene Kneippanlage im Garten. Für den Hausgebrauch leistet auch ein Eimer, der mit kaltem Wasser bis etwa eine Handbreit unter das Knie gefüllt ist.
Zusätzlich wirkt das Wassertreten entstauend und kräftigend auf die Venen und fördert den venösen Rückfluss. Außerdem zeigt es Wirkung bei Kopfschmerzen und kann Wetterfühligkeit mildern. Vorsicht
ist geboten bei Harnwegsinfekten sowie Blasen- oder Nierenkrankheiten.
Kneipp-Tipp für daheim: Der kalte Halswickel – bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen
Der kalte Halswickel ist besonders in der Erkältungszeit ein bewährtes Hausmittel. Er besteht – wie jeder Kneippsche Wickel – aus einem Innentuch aus Leinen, einem Zwischentuch aus Baumwolle (dies
sollte etwas länger sein als die anderen Tücher) und einem Außentuch aus Wolle, Frottee oder Flanell, an dem sich meist zwei Bänder zum leichteren Fixieren befinden. Der kalte Halswickel wirkt
wärmeentziehend, entzündungshemmend, schmerzlindernd und abschwellend und wird angewandt bei akuter Halsentzündung, leichter Schilddrüsenüberfunktion sowie Entzündungen im Nasen-Rachenraum.
Vorsicht ist geboten bei aufkommenden Erkältungskrankheiten und ansteigendem Fieber. Sollte der Schmerz während der Behandlung zunehmen, sollte man die Behandlung sofort beenden.
Und so wird´s gemacht:
Das Leintuch wird in kaltes Wasser getaucht (Temperatur je nach Verträglichkeit), leicht ausgewrungen, an einer Seite eingeschlagen und möglichst ohne störende Falten um den Hals gelegt. Die
abschwellende und entzündungshemmende Wirkung verstärkt der Zusatz von Quark. Dieser kann direkt nach dem Auswringen in einer Schicht von etwa einem halben Zentimeter auf das Leintuch gegeben werden.
Zum Schutz des Wolltuchs sollte man darüber eine dünne Schicht Mull geben, damit es nicht verfilzt. Darüber wird zunächst das Zwischentuch und schließlich das Außentuch gewickelt und befestigt (bei
einem Wickel mit den Bändern des Außentuchs durch eine Schleife). Nutzt man für den Wickel Tücher, ist es auch möglich zum Fixieren ein Eckchen nach innen einzuschlagen. Damit der kalte Halswickel
gut wirken kann, ist Bettruhe angesagt. Bei akuten Beschwerden sollte man den Wickel so lange am Hals belassen, bis er nicht mehr als kalt empfunden wird.
Videos zum Tipp finden Sie auf Instagram: kneippbund_de und Youtube: Kneipp-Bund e.V.alswickel