Kneippverein Passau und Umgebung e.V.
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Kneippsche Anwendungen kompakt                 „Cool“ durch den Sommer

Freuen Sie sich auf den Sommer. Die Sommermonate werden von den meisten Menschen als die schön­sten des Jahres empfunden.

Die Sonne hat viele wohltuende Wirkungen: sie hebt die Stimmung, sie steigert das körperliche Wohlbefinden und die Leistungs­fähigkeit. So kommt es, dass wir im Sommer viel länger wach und munter sind. Im Strahlen­spektrum der Sonne steckt auch die angenehme Wärme der Infrarotstrahlung und diese bremst Entzündungen und lockert die  Musku­la­tur.

 

Auch das Immunsystem bekommt von der Sonne ein positives Signal, weswegen das Sonnen­baden schon vor über hundert Jahren von der Medizin entdeckt wurde. Ein schonendes Sonnenbad wirkt entspannend, erholsam und beruhigend.

 

Achtung - die Sonne birgt aber auch viele Gefahren:
 

Bei überhöhter Strahleneinwirkung kommt es zur Schädigung der Haut. Die UVB-Strahlung ver­brennt die Haut und wirkt krebsauslösend. Eine Beziehung zwischen UV-Strahlen und Hautkrebs ist nicht mehr anzuzweifeln und dabei spielt es keine Rolle, ob die UV-Quelle eine natürliche oder künstliche (Sonnenbank) ist.

 

Gut zu wissen:

Zuviel Sonnenstrahlen schwächen die Abwehr­kräfte, verändern die Kollagenen-Fasern der Haut und lassen die Haut schneller alt aussehen.

Der ideale Sonnenschutz Jeder Mensch hat einen unterschiedlichen „Eigen­schutz“ vor der Sonne. Das ist die Zeit, die er in der Sonne verbringen kann ohne „rot“ zu werden und die hängt wieder stark vom Hauttyp ab (5 bis 30 Minuten). Mit geeignetem Sonnenschutzmittel kann der Eigenschutz der Haut „verlängert“ werden und hier­bei spielt der Lichtschutzfaktor eine wichtige Rolle. Er gibt an, um welchen Faktor Sie länger in der Sonne bleiben können, ohne dabei einen Sonnenbrand zu bekommen.

 

Hat es Sie trotzdem mal erwischt helfen kalte Güsse und Waschungen mit Essig­wasser; kal­te Auflagen mit Labkrautabsud – Labkraut lindert besonders die Schmerzen der Haut;  kalte Auf­lagen mit Ringelblumen; Quark- und Joghurt­­kompressen.        

 

Wenn morgens das Queck­­silber Rekord­höhen erklimmt, sind Kneippsche Strategien für mehr Frische gefragt.

 

 

Heißbe­gehrt ist jetzt alles was kühlt:

 

Foto: Hutflesz/Ungnader

 

Der Gesichtsguss

wird auch der „Schönheitsguss“ ge­nannt, denn er fördert die Durchblutung und den Stoff­wechsel der Gesichtshaut, erhöht deren Spann­kraft und Elastizität und ist bei großer Hitze ein „Frischekick“ für Ihren Teint. Im Idealfall wird er - über der Badewanne ge­beugt – mit dem Schlauch (ohne Duschkopf) durchge­führt. Mit dem Wasser­strahl fahren Sie an der rechten Gesichtshälfte drei­mal auf und ab und das Gleiche an der linken Seite. Jetzt über die Stirn dreimal hin und her gießen – genauso am Kinn. Nun das gesamte Gesicht mit dem Wasserschlauch dreimal umkreisen (rechts herum).

Bedenken Sie:
Während des Gusses langsam durch den Mund ein- und ausatmen. Nach dem Guss das Gesicht leicht abtupfen und die Gesichtshaut braucht einen Sonnenschutz.

Auch das belebt den Körper:

Höret und staunet: Im Sommer schlägt die Stunde der „Warmduscher“. Auch wenn es verlockend ist, bei Hitze ganz unter die kalte Dusche zu springen – ist es besser, Sie duschen sich lauwarm bis kühl. Eiskalt duschen regt die Durchblutung zu stark an und Sie kommen danach nur noch mehr in Wallung. Sparen Sie sich auch das Abtrocknen: Das ver­dunstende Wasser hat einen kühlenden Effekt.

Schnelle Hilfe
aus der
Kräuter­apotheke

 

Sonne und Hitze belasten den Körper besonders stark. Schnelle Hilfe bringen oft heilende Krä­u­ter.

 

 

Rosmarin (Rosmarinus officinalis) belebt den gesamten Organismus. Hitze, trockene Luft, Wasser­verlust durch Schwitzen belasten den Kreis­lauf. Das Herz schlägt schneller und trotzdem fällt häufig der Blutdruck. Zur Abkühlung stellt der Körper die Blutgefäße in der Haut weit und produ­ziert Schweiß. Dadurch kann der Blutdruck sinken und der Kreislauf macht bei Hitze deswegen häufig schlapp. Saft aus frischem Rosmarin (Reformhaus) wirkt auf das zentrale Nervensystem, regt so den Kreislauf an, mun­tert auf und verbessert die Durchblutung. 2-3 mal täg­lich 1 EL Saft ein­nehmen, hilft rasch bei Som­mer-Kreis­lauf­be­schwer­den. Sehr belebend wirkt auch ein Rosma­rin-Bad. Dazu 50-70 g ge­trocknete Rosmarinblätter in 1 Li­ter Wasser auf­kochen und ca. 30 Minuten zuge­deckt ziehen lassen – abseihen und in das Bade­wasser gießen, welches nicht zu warm (max. 37°) sein soll und die Bade­dauer soll auch 15 Minuten nicht überschreiten.  

 

Ringelblume (Calendula offici­na­lis) heilt die Haut. Die Blüten der Ringelblume wirken besonders gut bei äußeren Entzündungen, z.B. Sonnenbrand. Ihre Wirk­stoffe lindern Hautreaktionen (Rötungen),  regen die Ab­wehr an, fördern die Heilung. Für kühlende Um­schläge lässt man einen Absud der Blüten gut zie­hen, seiht ihn ab und lässt ihn ganz kalt (Kühl­schrank) werden. Dann ein Tuch damit tränken und auf die Haut legen, bis es warm wird. Sooft wieder­holen bis eine Linderung eintritt.

 

Augentrost (Euphrasia officinalis) hemmt Binde­haut­entzündungen. Die Bindehaut reagiert em­pfindlich auf Sonnen­licht. Zugluft und Erreger reizen die Bindehaut zusätzlich. Folgen sind rote, tränende Augen, oft mit Schwell­un­gen. Die Inhalts­stoffe des Augentrost wirken sanft gegen Entzün­dungen. Für Kompressen nimmt man 1-2 TL Augen­trostkraut und setzt es über Nacht mit 1 Tasse kaltem Wasser an. Dann einmal kurz aufkochen und 5-10 Minuten bedeckt ziehen lassen – abseihen und auskühlen lassen. Tuch mit diesem Auszug tränken, leicht ausdrücken und für 5 Minuten auf die ge­schlos­senen Augen legen,  bis zu viermal täglich wiederholen.

 

Sommervitamine -  warum sie gerade jetzt so wichtig sind!

 

Hohe Ozonwerte, Klimawechsel und UV-Strahlung führen schnell zu Abgespanntheit, Hautreizun­gen – ja sogar zu Grippe und Er­kältungen. Doch keine Sorge! Jetzt ist das Ange­bot an vitaminreichem Obst und Gemüse so groß wie nie im Jahr und damit können Sie Ihre schwache Abwehr einfach, schnell und mit viel Genuss auf Trab bringen.

 

Vitamin A repariert Hautschäden Was durch Sonne, Hitze und trockener Luft geschädigt wurde, wird von Vitamin A wieder ins Lot gebracht.

Wichtig zu wissen: Es kann auch leicht zu Über­dosierung kommen, denn schon eine Portion Kalbsleber enthält das Drei- bis Fünffache des Ta­ges­bedarfs. Wurde dem Körper zu viel Vitamin A zugeführt, kann es zu Schwindel und Kopf­schmer­zen führen.  Aus diesem Grund sollte der Tages­bedarf besser über Beta-Carotin gedeckt werden. Diese Vorstufe des Vitamin A ist auch in großen Mengen ungefährlich und ist besonders in Karotten und allen roten und gelben Gemüse- und Frucht­sorten wie Aprikosen, Honigmelonen, Tomaten und Paprika, aber auch in grünen Salatblättern enthalten.

 

Vitamin C stärkt die Abwehr   

Auch bei Sonnen­schein verbreiten sich die Schnupfenviren und vermehren sich ungehemmt z.B. in Freibädern und Klimaanlagen. Mit Beeren, Paprika, Äpfeln, Kir­schen, Fenchel und anderen Sommergemüsen kann man ihnen das Leben und Überleben richtig schwer machen. In ihnen ist reichlich Ascorbin­säure enthalten und diese akti­viert die körpereigene Schutzpolizei und den Stoff­wechsel und verteidigt die Zellen gegen Eindring­linge von außen.

 

Vitamin E stoppt Freie Radikale

Beim Auftreffen der UV-Strahlen auf die Haut werden Freie Radi­kale gebildet. Dies sind elektrisch geladene Teil­chen die sich äußerst aggressiv verhalten und dazu in der Lage sind, Erbsubstanzen in den Zellen so zu schädigen, dass diese zu Hautkrebs entarten. Vita­min E wirkt dem ent­gegen und es wird nicht nur die Haut sondern auch die Augen damit geschützt.

 

Vitamin B sorgt für neuen Schwung und Elan

Verspüren Sie durch starke Hitze Leistungs­einbrüche und Abgespanntheit, sorgt die Gruppe der B-Vitamine dafür, dass Sie schnell wieder fit werden. Angegriffene Nerven werden wieder aufgebaut, die Wundheilung wird beschleunigt und die gereizten Schleimhäute der Haut werden beruhigt. Auch helfen sie dabei die aufgenommene Nahrung in Energie umzuwandeln und sorgen so für mehr Vitalität. Gute Vitamin-B-Quellen sind Nüsse und Samen wie Sonnenblumenkerne, Fleisch, Hülsenfrüchte, Haferflocken und Wei­zen­­keime. Auch Gemüsesorten wie Brokkoli, Spinat, Möhren und Avocado, sowie Vollkorn- Ge­treideprodukte enthalten diese wertvolle Nerven­nahrung. 

 

Schwimm dich fit

 

Was macht mehr Spaß, als an heißen Tagen ins erfrischend kühle Nass zu tauchen? Fitnesstraining im Wasser macht munter, hält die Muskeln elastisch und formt die Figur. Immun­sys­tem und Kreislauf werden gestärkt.

 

Foto: Moeller (www.bitterechtfreundlich.de)

 

Bewegung im Wasser gilt schon immer als Jungbrunnen, es reguliert die Atmung und trainiert die Ausdauer. Wer konsequent ausdauernd schwimmt, Aqua-Fitness betreibt oder einfach nur fröhlich vor sich hin planscht, tut gleichzeitig Körper, Geist und Seele etwas Gutes. Im Wasser lösen sich Verspannungen und durch die Auf­triebskraft können Gymnastik und Bewegungen viel leichter durchgeführt werden. Auch wenn Sie sich gerade in einem Stimmungstief befinden, trägt Sie das Wasser im wahrsten Sinn des Wortes wieder nach oben. Im Wasser finden Muskeln und Psyche zusammen – entspannt Ihr Körper, wird auch auto­matisch die Seele regeneriert.

 

 

Gut zu wissen:

  • Schwimmen kennt keine Altersgrenze und es ist für jede Körperform geeignet. Auch für Schwan­gere und ältere Menschen, genauso wie für Kleinkinder
  • Schwimmen entlastet die Gelenke und überlastet nicht das Herz – Voraussetzung Sie über­treiben nicht
  • Rückenschwimmen entlastet die Wirbelsäule und die Muskulatur am besten

 

Am liebsten natürlich

 

Ein ganz wichtiger Wohlfühl­faktor im Sommer ist die richtige Kleidung. Denn auch Textilien können angenehm kühlen oder auch unangenehm einheizen. Bei Hitze sollten sie auf enge Klei­dung verzichten und auch Klei­dung aus synthet­ischen Fasern ist gänzlich unge­eignet, da sie die Neigung zu Körpergeruch verstärken. Die beste Bekleidung sind lässige, luf­tige Sachen aus natürlichen Fasern wie Baum­wolle, Leinen und Viskose. Auch Seide fühlt sich ange­nehm kühl auf der Haut an.

 

Machen Sie sich doch ein Erfrischungswasser selbst.

Dazu brauchen Sie zu gleichen Teilen (pro halben Liter ungefähr je 10 g)  getrocknetes Eisen­kraut, Lavendel, Rosmarin und Melisse. Stellen Sie daraus einen starken Tee her und lassen Sie alles zusammen über Nacht zugedeckt durchziehen und abkühlen. Nach dem Abseihen geben Sie ca. je 5 Tropfen von einem rein ätherischen Zitronen- und Blutorangenöl dazu. Es wird in eine Sprühflasche gegeben, im Kühlschrank aufbewahrt und vor Gebrauch gut durchgeschüttelt. Besprühen Sie Ihr Gesicht oder auch den ganzen Körper zur Erfrisch­ung aus gut 50 cm Entfernung damit kräftig ein.

 

Wohlfühlfarbe Blau Wie Sie wissen, spielen Far­ben für das Empfinden eine nicht zu unter­schätz­ende Rolle. Blau wird optisch allgemein als kühl empfunden. Es erinnert in allen Schattierungen an Wasser und Eis. Schon beim Anblick kühlt man gleich ein bisschen ab. Auch die (Nicht-) Farbe Weiß hat eine kühlende und angenehme Wirkung auf unseren Körper, genauso wie Zitronengelb, Tür­kis oder Mint.

Es ist schwül, Sie sitzen in einer nicht enden wollenden Besprechung, die Luft ist stickig, Ihre Konzentration lässt nach und eine bleiernde Müdig­keit stellt sich ein. Die Rettung können jetzt erfrischende, aufmuntern­de „Fantasiereisen“ sein:
 

Stellen Sie sich vor, dass Sie unter einem Wasser­fall stehen und Sie spüren das prickelnde frische Wasser auf Ihrer Haut. Wem der Wasserfall zu „stark“ und zu „heftig“  ist dem hilft auch schon oft die Vorstellung an ein kühles Fußbad, an er­frischendes Wassertreten oder an eine andere erfri­schende Kneippanwendung.  Positive Gedanken be­ein­flussen unser Wohlbefinden und erleichtern in vielen Momenten den Alltag.

 

Und hier noch einige Wohlfühl-Gebote für den be­vor­stehenden Urlaub: viel trinken; Sonne in Maßen genießen und eincremen nicht vergessen;

Durch­zug meiden; Achtung bei Klimaanlagen; Vor­sicht vor Unterkühlung im Wasser; nasse Bade­klei­dung wechseln; Pullover nicht vergessen; nichts Eis­­gekühltes verzehren; viel Ruhe gönnen.

 

 

Ein kleiner Kneippscher Wochenplan, damit Sie gut durch den Sommer kommen:

 

Montag früh:                  kalte Oberkörperwaschung, danach noch einmal kurz ins

                                      Bett gehen

                                      am Nachmittag: zum Schwimmen in ein Freibad gehen

Dienstag  vormittags:     Knieguss, kalt

                                      am späten Nachmittag: machen Sie einen

                                      ausgedehnten Spaziergang und danach Wassertreten

 

Mittwoch vormittags:      nehmen Sie ein nicht zu warmes Rosmarinbad und

                                      bürsten Sie nach der halben Badezeit die Bein und Arme

                                      am Nachmittag: genießen Sie ein Luftbad im Schatten und

                                      lesen dabei ein entspannendes Buch oder hören gute

                                      Musik 

                                      am späten Abend: Wassertreten 

 

Donnerstag vormittags: Gesichtsguss

                                      am Nachmittag: gehen Sie schwimmen und ruhen danach 

                                      im Schatten aus

 

Freitag früh:                  kalte Ganzwaschung – danach kurze Bettruhe

                                      am späten Nachmittag: Fahrrad fahren und zur Erfrischung

                                      ein Armbad machen

 

Samstag früh:               genießen Sie ein „Fröhliches Halbbad“ und legen sich für

                                     30 Minuten zurück in das warme Bett

                                     am späten Nachmittag: gehen Sie spazieren und erfrischen

                                     sich zwischendurch mit kaltem Wasser, welches Ihnen am

                                     Wegesrand (Bach, Brunnen) begegnet

 

Sonntag:                      nach einem ausgedehntem Schlaf und einen                

                                    sommerleichten Frühstück genießen Sie – je nach

                                    Wetterlage – den Tag. Machen Sie

                                    alles was Ihnen Freude bereitet und Sie nicht anstrengt.

 

 

Kneipp-Bund Landesverband Bayern e.V.          Autorin: Johanna  Enache-Wigger

Gesamtverantwortung:                                        Kneipp-Bademeisterin und

                                                                            Masseurin

Landesvorsitzende Ingeborg Pongratz                Bad Berneck

Ständlerstraße 45, 81549 München                    Überarbeitung: Klaus Hutflesz       

                                                                            (V.i.S.d.P.)

Tel. 089 / 568507                                                Beirat für Presse u.                     

                                                                            Öffentlichkeitsarbeit, Passau

 info@kneipp-lv-bayern.de                                        

www.kneipp-lv-bayern.de

 

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